Sonntag, 14. Februar 2016

Punkt, Punkt, Punkt... #7


Punkt, Punkt, Punkt... ist die Folgeaktion des erfolgreichen Kreatives Sonntags Rätsel
 aus dem letzten Jahr, welche wiederum die Folgeaktion der Story Pics 2014 war, eine Folgeaktion der Schnapp-Wort-Story ohne Namen aus dem Jahr 2013
Was es damit auf sich hat, kann man hier bei 
Always Sunny nachlesen. Viel Spaß! 
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Heimat


Huch... Unerwartete Leere... Da kommt erst mal nichts spontan in meinen Kopf...


Heimat... Ist das ein Ort oder eher ein Gefühl?

Ich erinnere mich, dass man früher oft diese Begriffe wie Heimatvertriebene, Heimatlose, Heimkehrer etc. hörte, aber damit wollte man sich nicht befassen, man konnte sich auch nichts wirklich darunter vorstellen. Es gab auch viele Heimatromane und Heimatfilme. Oft spielten sie in den Bergen, auf der Alm, waren sowas zwischen romantisch und kitschig. Wer noch Luis Trenker kennt, weiß Bescheid... Das wollten wir als Jugendliche nicht sehen oder lesen, das war peinlich. Und Berge waren sowieso so gar nicht mein Fall.
Wie ist Heimat eigentlich für die heutige Jugend, die so viel reist, sich auf der ganzen Welt zuhause fühlt und in den seltensten Fällen später an dem Geburtsort sesshaft wird?

Soll ich hier jetzt ein Foto zeigen von dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin (den man meistens deshalb als seine Heimat bezeichnet), und zu dem ich wirklich so etwas ähnliches wie heimatliche Gefühle spüre? Aber die habe ich eigentlich nur, wenn ich vor Ort bin. Ist das Heimat, oder nur Vertrautheit weil ich mich dort gut auskenne? Selbst das stimmt bei näherer Überlegung auch gar nicht mehr. Zu viel hat sich dort inzwischen verändert, zu lange bin ich dort schon weg, zu selten da. Meine ursprünglichen Wurzeln sind zwar dort, aber inzwischen nur noch in meinem Kopf, ich bin entwurzelt, entfremdet. An dem Ort kann ich nur in der Vergangenheit sein, alte Erinnerungen hochholen. Meine Gegenwart finde ich dort nicht mehr. 

Die Großstadt, in der ich jetzt schon sehr lange lebe, mag ich sehr, könnte sie aber problemlos auf der Stelle verlassen ohne ihr hinterherzutrauern. Das kann dann wohl auch nicht Heimat sein... In der Tat habe ich dieses heimatliche Gefühl hier nie entwickelt. Es sind Familie und Freunde die mich hier halten, und die ich bei einem Weggang sehr vermissen würde. 

Am ehesten fühle ich mich noch auf dem Land zuhause, dort zieht es mich immer wieder hin, dort fühle ich mich der Natur verbunden, geerdet, kann freier atmen. Dort bin ich mehr ich weil ich mich freier fühle, besser entfalten kann, weil ich nicht in der Masse untergehe.  


Die Weite, der freie Blick, die Ruhe... 
Hier hört man morgens die Vögel und nachts sieht man noch die Sterne... 
Hier kennt man seine Nachbarn, was durchaus in meinem Fall mehr Vor- als Nachteile hat.
Hier bin ich Mensch, hier kann ich sein.


Und wenn ich grade so aus dem Fenster schaue und mit Entsetzen feststelle, dass es schneit, könnte ich mir auch gut meine Heimat in südlicheren Gefilden vorstellen. 
Z.B. in der Toskana, wo ich auch mal eine Weile gelebt und mich sehr zuhause gefühlt habe.

Am Ende bin ich zu dem Schluss gekommen: 
Heimat ist da wo ich mich grade gut fühle, wo ich einfach ich selbst sein kann.







9 Kommentare:

  1. Mit dem letzten Bild gehe ich völlig überein, genau so ist es, ein Gefühl, das nicht wirklich an einen Ort gebunden ist, Gefühle sind frei, Gottseidank!
    Wunderschön interpretiert und mit feinen Fotos verstärkt,
    liebe Grüße
    moni

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  2. Hallo Sabine,

    deine wunderschönen Aufnahmen deines geliebten Landlebens, verstärken meinen Wunsch mir das unbedingt auch irgendwann mal ansehen zu wollen. Den Schafskäse muss ich dann auch kosten ;-)- Zunächst aber werden wir uns je in der besagten Großstadt treffen ♥.
    Luis Trenker, haha, da macht mein Mann immer den Spruch mit den riesengroßen Butterbroten und ich könnte mich drüber wegwerfen. Ich habe schon in anderen Kommentaren geschrieben, zuhause (Heimat) ist da, wo ich mich willkommen fühle.

    Liebe Grüße
    Sandra

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  3. Bei dir habe ich mit Bildern von "deinem" Dorf gerechnet. Und es ist so schön, dass du es sozusagen selbst bestimmt und ausgesucht hast und nun dort deine Heimat siehst. Denn was kann man schon für oder besser gegen seinen Geburtsort? Bei dir passt dann wohl "Wahlheimat" ganz gut.
    LG Iris

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  4. Ich glaube seine Heimat hat man auch im Herzen. Aber Heimat ist auch dort wo man Familie, Freunde u.ä. hat. Und dies ist oftmals da, wo man lange gelebt hat.
    lg

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  5. Ich habe mal 2 Jahre auf dem Land gewohnt. Gut, dass war zwar Niederbayern, aber Land. Mit viel Wald, Kühen und Intensivstlandwirtschaft. Und die Ruhe hat mich erschlagen und ich habe mich regelrecht eingeengt gefühlt.
    LG Sabienes

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  6. Liebe Sabine,
    ich wusste schon, dass ich auch diesen Beitrag wieder mit einem Grinsen im Gesicht lesen würde.
    Und dass ich Bilder vom Lande vorfinden würde.
    Also ich kann gar nicht ohne Stadt, Berge mag ich nicht und Schnee ist BÄH! Ich wünsche dir, dass du noch in deiner, wie Iris so schön sagte, "Wahlheimat" landest.
    Und ich freu mich, dich bald in einer meiner beiden einzigen möglichen Wahlheimaten bald wieder zu sehen.
    Liebe Grüße
    Claudia

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  7. Schön geschrieben und so wahr.

    Lg Anett

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  8. Sehr schöne Bilder. Ich glaube Heimat ist wo man sich wohl fühlt und Ich würde mich sehr wohl fühlen in ein solche Umgebung.

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  9. Guten Morgen, Sabine,

    ich lebe in einem kleinen Dorf (1000 Einwohner)und sozusagen auf dem Lande. Mir gefällt es gut, aber auch ich habe hier nie heimatliche Gefühle entwickelt. Auch ich frage mich, wie sich solche Gefühle anfühlen. Am ehesten noch fühle ich mich an bestimmten Orten in Italien zu Hause. :-)
    Aber wahrscheinlich treffen sich hier Sehnsüchte und Vorstellungen und Utopien gleichermassen und in der Realität wäre es dann auch wieder nicht so. Ich denke, es bleibt Menschen wie uns nichts anderes überig, als weiterhin Suchende zu sein und uns dort gut zu fühlen, wo es sich gut anfühlt.

    So, nun habe ich nur von mir gesprochen und dir gar nicht gesagt, wie sehr mir dein Beitrag gefällt.

    Ich wünsche dir eine gute Zeit und sende dir liebe Grüsse aus Manfredonia :-)

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